Christian Mentzel (1622-1701) aus Fürstenwalde/Spree gehörte im 17. Jahrhundert zu den bekanntesten Vertretern deutscher Wissenschaft in der Welt, bis er in Vergessenheit geriet.
Mentzel wird am 15. Juni 1622 in Fürstenwalde als Sohn des Bürgermeisters geboren.
Mentzel besucht von 1630 bis 1636 das kurfürstliche Gymnasium in Joachimsthal, dann das Cölnische Gymnasium bis 1637. Pestbedingt schließt er dieses erst zwischen 1639 bis 1643 ab.
Der Vater von Christian Mentzel stirbt an der Pest.
Mentzel studiert an den Universitäten zu Frankfurt/Oder (2 Jahre) und 1646 Königsberg (nur WS) Medizin und Naturwissenschaften.
Mentzel wird 1648 von Johann Raue als Lehrer ans Danziger akademische Gymnasium geholt.
Werk
Centuria plantarum circa nobile Gedanum ad elenchum plantarum gedanensis dom
„Hundert rings um das edle Danzig freiwachsenden Pflanzen“
Mentzel wird in Padua zum Doktor der Philosophie und Medizin promoviert.
Nach der Rückkehr praktiziert er als Arzt in Fürstenwalde und Berlin.
Mentzel heiratet Ana Eva Falckenhagen, Tochter des Quästors der Einkünfte der Stadt Berlin. Sie bekommen insgesamt fünf Kinder, von denen zwei am „schwarzen Tod“ sterben. Sohn Johann Christian (1661–1718) wird später Ratgeber und Leibarzt und schließlich Schatzkämmerer des König von Preußen
Kurfürst Friedrich Wilhelm ernennt Mentzel zum Hofarzt/Feldarzt.
Mentzel nimmt am Holsteinischen Feldzug teil und ist mit Friedrich Wilhelm unterwegs in Kleve und Königsberg.
Mentzel wird zum Leibarzt und kurfürstlichen Rat ernannt.
Werk
Theatrum rerum naturalium Brasiliae
Das vierbändige Werk erscheint zwischen 1660 und 1664 nach der Niederländisch-Brasilien-Erkundung mit Johann Moritz von Nassau und seinem Gefolge.
Seit 1661 bemühen sich Christian Mentzel und die brandenburgischen Leib- und Hofärzte um eine Neuordnung des Medizinalwesens.
Mentzel befindet sich in Kleve mit Friedrich Wilhelm. Er übernimmt die Pflege des jugendlichen Sohnes des Kurfürsten Friedrich und dessen Kurbädern in Maastricht und Aachen.
Fürstin Luise leidet an Schwindsucht in Den Haag. Mentzel bekommt den Auftrag sie mit der Sänfte auf langen Tagesreisen nach Berlin zu bringen. Sie stirbt am 8. Juni 1667.
Mentzel ist von 1672 bis 1674 auf französischem Feldzug mit den Kurfürsten. Er unternimmt Reisen nach Frankfurt/M. und Kolmar/Elsass.
Mentzel erhält den Auftrag zur Pflege des Kurprinzen Karl Emil von Brandenburg in Straßburg. Dieser verstirbt an einem Fieber.
Zwischen 1674 und 1675 fallen die Schweden in die Mark Brandenburg ein. Kurfürst Friedrich Wilhelm hält sich vor den Toren Rathenow auf und wird von Christian Mentzel begleitet. Anschließend begeben Sie sich für zwei Feldzüge nach Pommern.
Mentzel wird Mitglied der Leopoldina mit dem Beinamen Apollo.
Werk
Lapis Bononiensis In obscuro lucens
Christian Mentzel reist mit dem Kurfürsten nach Kleve.
Werk
[Pinax Botanōnymos Polyglōttos Katholikos] Index Nominum Plantarum Universalis
Werk
Flora Japanica
Das Werk wird von Andreas Cleyer und Christian Mentzel bearbeitet und besteht aus drei Bänden.
Werk
Sylloge Minutiarum Lexici Latino-Sinico-Cha-racteristici
Das Preußische Medizinaledikt tritt in Kraft und damit die Medizinalordnung, für welche die brandenburgischen Leib- und Hofärzte 24 Jahre kämpften.
Christian Mentzel leidet bis an sein Lebensende an einer chronischen und lange dauernden Paralysis mit einem beständigen Zittern aller Glieder, besonders der Hände und Füße.
Werk
Abschrift aus den chinesischen ,Vier Büchern’: des Ta-hsüeh
Das Werk entsteht nach verschiedenen Ausgaben des ersten Teiles des Lun-yii zwei Mal.
Werk
Confuciis primus tetrabiblii liber Ta Hio inter-pretatus
Es handelt sich hierbei um eine Abschrift des Ta-hsüeh mit Transkription und der von P. Couplet herausgegebenen Übersetzung. Das Werk ist ein Geschenk an Kaiser Leopold I. vom 30. 10. 1688.
Werk
C.M.D. Ad Indicem Universalem Nominum Plantarum
Es bildet den 2. Anhang zum „Index Nominum Plantarum Universalis“, welches 1682 erschien.
Werk
Kurtze Chinesische Chronologia oder Zeit-Register aller chinesischen Kaiser
Werk
Clavis sinica : ad Chinesium scripturam et pro-nunciationem mandarinicam, centum & viginti quatuor Tabulis accuratè Scriptis praesentata
Werk
Chinensium Lexici characteristici inscripti 字彙 Cú-guéi
Das Werk besteht aus insgesamt neun Bänden, das Manuskript bleibt jedoch unvollendet.
Christian Mentzel stirbt am 27. Januar 1701.